Konrektor sieht positive Effekte
Bad Laer. Zum vierten Mal haben sich am Freitag die Schüler der Geschwister-Scholl -Oberschule Bad Laer auf dem digitalen Fußballfeld gemessen – während der eigentlichen Unterrichtszeit. Das Turnier im Computerspiel „Fifa“ sei eine Chance zum Austausch, sagt Konrektor Klaus Berdelmann.
Es ist voll in der Aula der Geschwister-Scholl-Oberschule. Viele Schüler nutzen die große Pause, um ihre Freunde beim Turnier anzufeuern. Augenpaare schauen gebannt auf Bildschirme, an einigen Tischen drängeln sich die Schaulustigen regelrecht, um den Spielern über die Schulter zu sehen. Die blicken konzentriert auf die Monitore vor sich, während sie mit schnellen Fingern die Controller bedienen.
Tradition zum Ende eines Halbjahres
Sogenannter E-Sport boomt. Es ist bereits das vierte Jahr, in dem die Schule ein „Fifa“-Turnier ausrichtet. Fußball als Videospiel. „Die Zeugniskonferenzen sind vorbei, jetzt sollen die Schüler auch ein bisschen Freizeit bekommen“, sagt Konrektor Klaus Berdelmann. Was mit der Anfrage einiger Schüler vor ein paar Jahren begonnen habe, sei inzwischen zur Tradition geworden: „Am Ende des Halbjahres richten wir jetzt immer ein Turnier aus. Im Sommer ‚League of Legends‘ und im Winter eben ‚Fifa‘.“
Berdelmann betont die positiven Effekte von Videospielen, auch im schulischen Umfeld. Neben Koordination und taktischem Denken fördere ein Turnier wie dieses auch den Sportsgeist: „Es ist eben genauso wichtig, fair verlieren zu können wie zu gewinnen. Und so lernen die Schüler, auch mit Niederlagen umzugehen.“ Organisiert wurde das Turnier von Berdelmann und drei engagierten Schülern. Aber auch andere Lehrer unterstützen das Projekt, fünf von ihnen spielen sogar mit.
Mitziehende Eltern
Auch von Eltern werde das E-Sport-Projekt durchweg positiv aufgenommen. Deren Interesse am Turnier hält der Konrektor für besonders wichtig: „Über diesen Weg können wir vermitteln, dass es wichtig ist, auch zu Hause über neue Technik wie Videospiele und Smartphones zu reden.“ Neue Technologien, so Berdelmann, würden besonders für Jugendliche immer selbstverständlicher: „Da ist es umso wichtiger, dass die Eltern mitziehen.“
Unter die überwiegend männlichen Teilnehmer hat sich in diesem Jahr erstmals eine Gruppe Mädchen gemischt. Lina und Seraphine machen gerade Pause vom Turnier und sehen ihren beiden Mitspielerinnen zu. „‚Fifa‘ spielen schon vor allem Jungs, aber ich finde es super, dass wir jetzt auch eine eigene Gruppe haben“, sagt Seraphine. Und Lina stimmt zu: „Wir spielen eigentlich kein ‚Fifa‘, aber das lernt man ja schnell.“ Auch Konrektor Klaus Berdelmann freut sich über die Teilnahme der vier Mädchen am Turnier. „Wir versuchen, es möglichst offen zu gestalten, ohne jemanden zur Teilnahme zu drängen.“
Kampf um Siegerpokal
In der Aula wird es inzwischen etwas ruhiger. Die Pause ist vorbei und die meisten Schüler verschwinden wieder in ihre Klassenräume. Währenddessen lassen sich die Teilnehmer nicht aus der Ruhe bringen. Auf einem Bildschirm steht es 5:0, auf einem anderen unentschieden. Der Kampf um den Siegerpokal wird hier noch über einige Runden gehen. Und wer es nicht auf die vorderen Ränge schafft, hat ja dann die nächste Chance im Sommer beim „League of Legends“-Turnier.