Bad Laer. 79 Jugendliche haben ihren Abschied von der Geschwister-Scholl-Oberschule Bad Laer gefeiert. Hier und da gab es sogar Tränen – auch bei Schulleiterin Stefanie Baalmann. Der Jahrgang war der erste, den Baalmann 2012 an der Schule begrüßt hat.

„Jeder von euch hat einen individuellen Abschluss geschafft und kann sehr stolz sein“, sagte die Schulleiterin. Welchen Weg die Jugendlichen nun einschlagen, hinge von ihren Fähigkeiten ab. „ Vielleicht sehen wir euch mal als Politiker im Fernsehen, vielleicht als Küchenchef in einer Gourmetküche oder als Handwerker in einem örtlichen Betrieb“, sagte sie. Sie sei sicher, dass jeder einzelne seinen Weg finden werde. „Ich bin froh, euch alle kennengelernt zu haben.“

Bücher aufbewahren

Für die Gemeinde gratulierte Holger Knemeyer. Er erinnerte sich an seine eigenen Abschluss in der Schule und den damit verbundenen Wunsch, sämtliche Lehrbücher verbrennen zu wollen. „Allerdings kann ich euch nur davon abraten, vielleicht braucht ihr das ein oder andere Buch noch“, so der stellvertretende Bürgermeister.

Das Zeugnis sei der Schlüssel zur Berufswelt, in die die jungen Leute bald eintreten werden. Durch die Praktika hätten sie schon einen Blick durchs Schlüsselloch getan. Knemeyer dankte der Lehrerschaft, die die jungen Menschen begleitet und ihnen auch Schlüsselqualifikationen wie Sozialkompetenz vermittelt hätten. Und den Eltern, die die Heranwachsenden nicht nur während der Schulzeit begleiten würden. „Nehmt sie heute in den Arm und sagt einfach mal danke.“

Traurig

Schülervertreter Lucas Wolk erinnerte an den allerersten Schultag in der Grundschule. Er habe damals zu hören bekommen, dass nun der Ernst des Lebens beginne. Darauf habe er vergebens gewartet. „Am Anfang war Spielen mit Freunden, das von kurzen Unterbrechungen gekennzeichnet war, die man Unterricht nannte“, sagte er. Danach habe er das Glück gehabt, auf die Geschwister-Scholl-Oberschule zu kommen. „Ich bin traurig, dass es heute zu Ende ist“, sagte er. „Ich werde diese Zeit vermissen.“

Als echter Komiker unter den Rednern erwies sich Klassenlehrer Wolfgang Gerdes. Er telefonierte am Rednerpult mit der Bundesanstalt für die Verwertung entlassener Schüler und versuchte den ein oder anderen schon mal „unterzubringen“. Birgit Wilkenshoff-Johnsen als Elternvertreterin sah mit einem weinenden und einem lachenden Auge auf die Schulzeit zurück.

Ehrungen

Nach der Zeugnisübergabe wurden verschiedene Jungen und Mädchen für besondere Verdienste geehrt. Lara Nierwettberg erhielt eine Auszeichnung für ihren Einsatz bei „Jugend trainiert für Olympia“ und das Brotzeit-Team für seinen Einsatz in der Schülerfirma. Ayno Ruppin wurde als Klassenbeste der 10a ausgezeichnet und Luca Schneider als das stets gut gelaunte, positiv denkende und nie aufgebende Vorbild in der 10b. Dustin Laermann erhielt eine Auszeichnung weil er sich besonders für die Klassengemeinschaft in der 10c eingesetzt hat und Pavel Urbanczek, weil er in der 10c richtig Gas gegeben hat, obwohl er noch gar nicht lange in Deutschland ist.

Die Entlassungsfeier an der Oberschule war eine bunte und gefühlvolle Veranstaltung, die Lehrer, Eltern und Schüler lange in Erinnerung behalten dürften. Eine Diashow mit Bildern der Schüler aus dem Jahr 2012, eine Line Dance-Aufführung des Wahlpflichtkurses Musik der Klasse sieben und ein Gesangsbetrag des Wahlpflichtkurses Musik der Klasse 10 inklusive Schulband rundeten die Feier ab.

Wir dokumentieren hier den Artikel von Anke Schneider aus der Online Ausgabe der Neuen Osnabrücker Zeitung vom 16.06.2018