Wenn die Spielkonsole in Bad Laer den Unterricht ersetzt
Seit drei Jahren gibt es mittlerweile das Fifa-Turnier an der Oberschule und es hat sich in der Zeit zu einem festen Bestandteil des Schulplans entwickelt. Jeweils nach den Zeugniskonferenzen und unmittelbar vor dem neuen Halbjahr verwandelt sich die Aula in eine Arena mit zahlreichen Bildschirmen, Konsolen und Spielern. „Unsere Philosophie ist es, die Freizeitinteressen der Schüler auf diese Weise mit dem Schulkonzept zu verknüpfen und den jungen Leuten zu zeigen, dass wir uns für ihre Hobbies interessieren“, verdeutlichte Konrektor Klaus Berdelmann die Idee hinter der ungewöhnlichen Aktion.
Vielfalt
Rund 40 Schüler der Jahrgänge fünf bis zehn waren an dem Turnier beteiligt und spielten um die begehrten Podestplätze. Laut Berdelmann ist es wichtig, dass man derartige Aktivitäten natürlich für alle unterschiedlichen Schülergruppen organisiere: „An dem Fifa-Turnier nehmen hauptsächlich Jungs teil, allerdings sind dieses Mal auch drei Mädchen mit von der Partie. Aber gerade aus diesem Grund organisieren wir auch Veranstaltungen, bei dem insbesondere die Mädchen, oder die Schüler, die sich nicht für Fußball interessieren, auf ihre Kosten kommen.“ So habe man zudem eine Talentshow ins Leben gerufen, bei der die Schüler ihre unterschiedlichen Fähigkeiten vorführen und unter Beweis stellen können. Hinzu komme einmal im Jahr ein League-of-Legends-Turnier, bei dem Strategie, Taktik und Teamfähigkeit gefragt sind.
Neben der Verbindung von Interessen und Schule erfülle das Turnier noch eine weitere wichtige Funktion. Dadurch, dass die Schüler bei einer derartigen Veranstaltung jahrgangsübergreifend gegeneinander antreten, entstehe ein neues Gemeinschaftsgefühl. „Das Turnier läuft immer absolut fair und friedlich ab und darüber hinaus lernen die Schüler, wie man mit dem Gewinnen und Verlieren umgehen muss“, so der Konrektor.
Software gemietet
Gemeinsam mit den beiden Schülern Tom Müller und Karim El Mobayed war Berdelmann für die Organisation zuständig. Während die erforderlichen Bildschirme von der Schule gestellt wurden, handelte es sich bei den Spielkonsolen um die eigenen Geräte der Schüler. Zudem wurde eigens eine Software gemietet, um den Turnierverlauf strukturiert managen zu können. „Wir sind unter anderem für den Aufbau, die Technik und den grundsätzlichen Spielablauf verantwortlich“, erklärte Karim.
Dass sich die beiden Organisatoren dann auch noch im Finale gegenüberstanden, rundete die Veranstaltung ab. Über den begehrten Schulpokal durfte sich am Ende Tom freuen, der sich in einem umkämpften Finale mit 3:1 durchsetzte und sich nun für ein Jahr als bester Fifa-Spieler der Schule bezeichnen darf. Im Spiel um Platz drei hatte sich zuvor Linus Levin Eggert gegen Carl Phillipp Pörtner durchgesetzt.
Wir dokumentieren den Artikel aus der NOZ vom 29.01.2019 Text und Bild: Marius Paul