Im neuen Repaircafé der Geschwister-Scholl-Ober­schule geht es auch an’s Ein­ge­machte: Franz-Josef Otte (3. l.) zeigt Schülern sowie Nancy Plaßmann (Spar­kas­sen­stiftung) (l.) und Landrat Michael Lüb­bersmann (2. r.) wie man ein Radio wieder flott kriegt. Foto: Stefan Buchholz

Ein Zeichen gegen das vor­schnelle Weg­werfen von All­tags­ge­gen­ständen setzt die Geschwister-Scholl-Ober­schule in Bad Laer: Sie hat jetzt eine Repa­ra­tur­werk­statt eröffnet. Ange­leitet werden die Schüler von erfah­renen Handwerkern.

Rasch haben die Schüler die Rückwand vom alten Radio abge­schraubt. Auch wenn das Innen­leben über­schaubar aus­schaut, sind sie jetzt aber mit ihrem Latein am Ende. Zum Glück ist Franz-Josef Otte da. Der Geschäfts­führer der gleich­na­migen Firma für Haus­technik kann den Schülern bislang Geheim­nis­volles klarer machen. „Das hier ist zum Bei­spiel eine Röhre “, zeigt Otte.

Tech­ni­sches Verständnis

Ins Leben gerufen hat die Repa­ra­tur­werk­statt die Unter­neh­mer­initiative Let’s MINT mit Sitz in Hilter. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, das tech­nische Ver­ständnis von Schülern zu erhöhen, sie für tech­nische Berufe zu inter­es­sieren und nebenbei noch ein Zeichen gegen die all­ge­meine Weg­werf­kultur von Kon­sum­gütern zu setzen.

Neben der Gesamt­schule Ibben­büren und der Ludwig-Wind­horst-Schule in Glandorf, schloss der Verein nun auch eine Koope­ration mit der Ober­schule in Bad Laer. Das 150.000-Euro Projekt, angelegt für zwei Jahre, wird zur Hälfte von der Deut­schen Bun­des­stiftung Umwelt (DBU) finan­ziert. 15.000 Euro steuert die Stiftung der Spar­kassen im Land­kreis Osna­brück bei, die rest­lichen 65.000 Euro trägt die Unter­neh­mer­initiative, so Andrea Born­hütter-Kassen von der Geschäfts­führung des Vereins.

Talent und Potenzial

Bezahlt werden damit etwa Talent- und Poten­zi­al­ana­lysen der Schüler und Werk­zeuge, die Repa­ra­turen an den ver­schie­densten Sachen möglich machen. Finan­zieren ließen sich so ebenso Sicher­heits­kon­zepte, da die Schüler Elek­tro­ar­tikel repa­rieren, nebst zuge­hö­riger Sicher­heits­kleidung. Und: Auch die erfah­renen Macher aus dem Handwerk bekommen die Anleitung der Schüler bezahlt.

An der Ober­schule in Bad Laer war das Interesse der Schüler an der Repa­ra­tur­werk­statt so groß, dass statt zwölf nun 14 Tüftler mit am Start sind. „Ich find‘ die Aktion richtig gut, weil es wenig Hand­werk­liches gibt, was man in der Schule machen kann“, sagte Schüler Niclas Zapata als Grund seiner Teilnahme.

Schule und Mittelstand

Landrat Michael Lüb­bersmann und Nancy Plaßmann, Geschäfts­füh­rerin der Stiftung der Spar­kassen im Land­kreis Osna­brück brachten nicht nur einen sym­bo­li­schen Scheck in die Repa­ra­tur­werk­statt mit, sondern lobten auch das „groß­artige“ Pilot­projekt. „Die Werk­stätten von Let’s MINT ver­binden inno­vativ Berufs­ori­en­tierung mit Technik- und Umwelt­bildung. Besonders erfreulich ist die nach­haltige Zusam­men­arbeit zwi­schen Schule und mit­tel­stän­di­scher Wirt­schaft“, sagte Lübbersmann.

Info: Die Repa­ra­tur­werk­statt der Geschwister-Scholl-Ober­schule nimmt defekte Haus­halts­geräte und andere repa­rier­fähige Gegen­stände an. Sie können don­nerstags von 8 bis 14 Uhr im Sekre­tariat der Schule, Müh­len­straße 2, abge­geben werden. Die Instand­setzung ist – bis auf Kosten für spezielle

Wir doku­men­tieren einen Noz-Artikel vom 11.9.2017        Text und Bilder: Stefan Buchholz