Wir doku­men­tieren hier den Artikel von Susanne Pohlmann aus der Online Ausgabe der Neuen Osna­brücker Zeitung vom 29.03.2019

Da wurde mal wieder tief in die moderne Thea­ter­kiste gegriffen, aber nicht in Bezug auf das Stück, sondern was die Dar­stel­lungs­mittel angeht. Die Thea­ter­gruppe der 7. und 8. Klasse “Talent­schmiede” führte unter Leitung des Thea­ter­päd­agogen und Lehrers Wolfgang Gerdes das selbst ent­wi­ckelte Stück “Schaum­schiff Talen­ta­prise — Ver­rückt anders” auf.

Beson­derer Tick

Dabei ist der Titel Pro­gramm, denn alle 15 Cha­raktere auf der Bühne hatten einen ganz beson­deren Tick, der äußerst komisch von den jewei­ligen Schü­le­rinnen und Schülern prä­sen­tiert wurde. Die eine war prin­zi­piell gegen alles, die nächste ver­suchte mit ihren viel­fäl­tigen Per­sön­lich­keiten zurecht zu kommen, einer anderen war ständig übel, dann gab es eine Scho­ko­la­den­ab­hängige, einen selbst­ver­liebten Kapitän oder auch eine Beautysüchtige.

Und mit diesen Ticks blieben sie nicht nur auf der Bühne. Auch wenn es sie einige Über­windung kostete, begaben sich die Dar­steller mitten hinein ins Publikum, um denen klar zu machen, dass sie eigentlich viel zu normal seien auf diesem Pla­neten, wo man gerade gelandet war. Tat­sächlich ahnten die Aus­er­wählten im Publikum nicht, dass sie Teil des Spiels wurden und als der Such­schein­werfer über die Zuschau­er­reihen hin­weghuschte, duckten sich viele weg, um nicht erwischt zu werden.

Selbst­be­wusst

Ein lus­tiger Einfall, genauso wie die Zitate aus Werbung, Liedern und Filmen, die sich in die Texte mit hinein geschmuggelt hatten. Alles in allem ein wirklich amü­santes Thea­ter­er­lebnis, das die jungen Ober­schüler zeigten, dem man aber auch anmerkte, wie viel es den Dar­stellern selbst gebracht hatte. Denn, wer sich so selbst­ver­ständlich und frei auf einer Bühne vor Publikum bewegt, der kann auch im Leben selbst­be­wusst auftreten.

Gerdes bereitet mit seinen Schülern bereits das nächste Projekt vor. Dafür will man mit älteren Men­schen aus Bad Laer über ihr Leben sprechen. Daraus soll dann das nächste Thea­ter­stück ent­stehen, um zu zeigen, wie man früher im Ver­gleich zu heute auf­ge­wachsen ist. Wer seine Geschichte erzählen möchte, meldet sich in der Geschwister-Scholl-Ober­schule bei Wolfgang Gerdes.

Bericht und Titelfoto: S. Pohlmann

Fotos in der Galerie: G. Niebuhr