Lernhauskonzept – Der Raum als dritter Pädagoge

Das Lernhauskonzept gliedert die Schule in kleine, überschaubare Einheiten. An der Geschwister-Scholl-Oberschule bilden jeweils zwei Jahrgänge (5/6,7/8,9/10) mit sechs Klassenräumen, einer Lernwerkstatt, dem Lehrerzimmer, einem Besprechungszimmer, den Toiletten und der Multizone ein Lernhaus.

Helligkeit ist das erste, was vielen Besuchern beim ersten Betreten der Räume auffällt. Die Klassenräume haben viele Glaswände zum Zentrum, der Multizone. Sinnbildlich geht es der Oberschule um Transparenz und Offenheit neuen Unterrichtsmethoden gegenüber. Deshalb ist jede Klasse auch mit digitalen Endgeräten ausgestattet.
„Die konventionelle Schule mit ihren langgestreckten Fluren, die nur als Verkehrswege dienen, hemmt die Entwicklung hin zu offeneren, auf Eigenverantwortung und Selbstorganisation basierenden Unterrichtsformen“ (Das Münchner Lernhaus, Dr. Otto Seidel, S.5). Um die Entwicklung der Unterrichtsqualität auch räumlich zu unterstützen, entschied sich die Gemeinde Bad Laer zusammen mit dem Kollegium beim Teilneubau der Schule 2011/12 daher für die Lernhauskonzeption.
Architekt Pörtner erklärt das Lernhauskonzept (2012)

„Die kleine Schule – die Lernhäuser – in der großen Schule schaffen eine neue Kultur der gegenseitigen Verantwortung und Beziehung“ (Rainer Schweppe, externer Berater für die Facharbeitsgruppe Schulraumqualität in Berlin).
Die Doppeljahrgänge haben deshalb zwei Jahre ihren Arbeitsschwerpunkt in ihrem Lernhaus. Auf diese Weise werden verlässliche Beziehungen und Arbeitszusammenhänge geschaffen. Der eigene Zugang zum Lernhaus mit der Bezeichnung über der Tür ist identitätsstiftend und vermeidet den Sozialstress einer Nadelohrsituation eines Haupteinganges für alle. Die Schülerinnen und Schüler haben aufgrund ihres Alters in den Lernhäusern unterschiedliche Bedürfnisse.
Deshalb gibt es regelmäßige Lernhaussitzungen, in denen pädagogische Fragestellungen erörtert und organisatorische Absprachen getroffen werden. Diese Struktur bietet große Chancen auf Schülerinnen und Schüler individuell einzugehen. Jedoch ist es für unsere Schulgemeinschaft auch wichtig, verbindende Elemente in Form von Konferenzen, Schulversammlungen, Feste und andere Angebote wie z.B. Patenschaften zu schaffen, um das WIR-Gefühl zu stärken.

In der Multizone haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit auch außerhalb des Klassenraums selbständig oder in Kleingruppen zu arbeiten. Kooperative Methoden können in der Multizone gut umgesetzt werden. Zudem kann die Multizone auch zu Präsentationszwecken oder Versammlungen genutzt werden. Ein zusätzlicher Raum kann als Lernwerkstatt genutzt werden.
Jedes Lernhaus verfügt auch über einen Wasserspender. Die Schülerinnen und Schüler können ihre Glasflaschen in den Pausen mit Wasser auffüllen. Die Möglichkeit Wasser zu trinken und Flaschen aufzufüllen, ist ein wichtiger Beitrag zur Gesundheits- und Umwelterziehung an der Geschwister-Scholl-Oberschule.


Auch die Lehrkräfte, die nach ihrem überwiegenden Stundeneinsatz einem Lernhaus zugeordnet sind, finden ihre Heimat zusammen mit dem Jahrgangsteam in ihrem Lernhaus. Das Lehrerzimmer ist auch von den Schülerinnen und Schülern einsehbar. Durch die Integration von Klassenräumen und Lehrerzimmer in einem Lernhaus werden neue Synergien für die Beziehungsarbeit freigesetzt. Ein Sprechzimmer zum Rückzug für Gespräche ist vorhanden.
Das „Herz“ der Schule bildet die Aula mit angrenzendem Musikraum und einer Bühne. Hier ist der Ort für gemeinsamen Kommunikation, Begegnungen, Versammlungen, Präsentationen und für Theateraufführungen.
An den Wänden findet sich neben einem Whiteboard, auf dem der aktuelle Vertretungsplan und Informationen veröffentlicht werden, auch ein Schriftzug, was der Geschwister-Scholl-Oberschule wichtig ist:
„Eine Schule für alle, Team, Miteinander, Zusammenhalt, verschieden sein, Spaß, Vorbild, Verantwortung und Respekt.“



