Schulform Oberschule

Die Schulform Oberschule

Die Schulform Oberschule wurde 2011 in Niedersachsen eingeführt. Sie umfasst die Schuljahrgänge fünf bis zehn. Die Oberschule kann mit oder ohne gymnasialen Zweig eingerichtet werden. Für die Einführung eines gymnasialen Angebots muss mindestens eine Dreizügigkeit vorliegen. Die Geschwister-Scholl-Oberschule führt keinen gymnasialen Zweig, ist aber aufgrund der möglichen Abschlüsse auch eine gute Wahlmöglichkeit für Schülerinnen und Schüler mit dem Ziel eines gymnasialen Bildungsganges.

Bildungsauftrag der Oberschule

„Es ist das Ziel der Oberschule, den Schülerinnen und Schülern eine grundlegende, erweiterte oder vertiefte Allgemeinbildung zu vermitteln und ihnen entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit und ihren Neigungen eine individuelle Schwerpunktbildung zu ermöglichen. Die Arbeit in der Oberschule zielt auf die Entwicklung der gesamten Persönlichkeit. Sie stärkt Grundfertigkeiten, selbstständiges Lernen und fördert soziales Lernen im Unterricht sowie durch ein gemeinsames Schulleben. An der Oberschule sollen die Schülerinnen und Schüler die Qualifikationen erwerben, mit denen sie ihren Bildungsweg berufs-, aber auch studienbezogen fortsetzen können. Jede Oberschule bietet neben einem berufspraktischen Schwerpunkt in den Schuljahren 9 und 10 im Wahlpflichtbereich sowie zusätzlich zum Profil Fremdsprache mindestens eines der Profile Wirtschaft, Technik oder Gesundheit und Soziales an (Niedersächsisches Kultusministerium, Die Oberschule in Niedersachsen, 2011, S.9). An der Geschwister-Scholl-Oberschule werden zur Zeit alle Profile angeboten.

Abschlüsse

Die Oberschule vergibt alle Abschlüsse des Sekundarbereichs 1 und eröffnet Ihrem Kind damit eine Vielzahl von Abschlussmöglichkeiten:

  • Erweiterter Sekundarabschluss 1

Er berechtigt zum Besuch der gymnasialen Oberstufe am allgemein bildenden Gymnasium oder zum Besuch eines Beruflichen Gymnasiums.

  • Sekundarabschluss 1 – Realschulabschluss
  • Sekundarabschluss 1 – Hauptschulabschluss nach Klasse 10
  • Hauptschulabschluss nach Klasse 9
  • Förderschulabschluss nach Klasse 9

Maßgeblich für den Erwerb eines höherwertigeren Abschlusses sind die Anzahl und die erfolgreiche Teilnahme in den Erweiterungskursen (erhöhtes Anforderungsniveau) in den Fächern mit äußerer Fachleistungsdifferenzierung.

Schulzweigbezogene oder jahrgangsbezogene Oberschule

Der Unterricht kann nach Entscheidung der Schule überwiegend schulzweigbezogen, das bedeutet getrennt nach den Schulzweigen Hauptschule, Realschule, evtl. Gymnasium oder jahrgangsbezogen unterrichtet werden. Die Geschwister-Scholl-Oberschule hat sich aus pädagogischen Gründen für den jahrgangsbezogenen Unterricht ausgesprochen. Zudem bleibt der Bildungsweg für die Schülerin/den Schüler länger offen und bietet daher auch für sogenannte Spätstarter gute Bildungschancen.

„Jahrgangsbezogener Unterricht bedeutet, dass Schülerinnen und Schüler gemeinsam im Klassenverband unterrichtet werden. Dabei richtet die Schule im Verlauf der Schuljahrgänge zunehmend Fachleistungskurse in den Kernfächern Deutsch, Englisch und Mathematik ein. In den Schuljahrgängen 9 und 10 kann noch ein naturwissenschaftliches Fach (Physik oder Chemie) hinzukommen“(Niedersächsisches Kultusministerium s.o. S. 8). An der Geschwister-Scholl-Oberschule wird das Fach Physik als zusätzlicher Fachleistungskurs angeboten.

Die Schülerinnen und Schüler werden durch innere und äußere Differenzierung im Unterricht gefördert. In den Fächern mit äußerer Fachleistungsdifferenzierung wird der Unterricht auf zwei oder drei Anforderungsebenen erteilt:

G-Kurs: grundlegende Anforderungsebene

E-Kurs: erhöhte Anforderungsebene

Z-Kurs: zusätzliche Anforderungsebene, Z-Kurs gibt es nur an Oberschulen mit einem gymnasialen Zweig.

Die Entscheidung zur Zuweisung trifft die Klassenkonferenz auf Vorschlag der Fachlehrkraft.

Wahlpflichtkurse und 2.Fremdsprache

In der Oberschule können die Schülerinnen und Schüler durch die Wahl von Wahlpflichtkursen ab Klasse 6 und ab Klasse 9 durch die Wahl eines Profilkurses ihre Fähigkeiten, Neigungen und Interessen vertiefen. Die Schülerinnen und Schüler treffen die Entscheidung zwischen einem Wahlpflichtkurs in der 2. Fremdsprache (meistens französisch), der vier Wochenstunden umfasst oder zwei zweistündigen Wahlpflichtangeboten mit anderen Fach- und Interessensinhalten.

Profile

Neben der 2. Fremdsprache wird ab Jahrgang 9 Unterricht in den Profilen Wirtschaft, Technik und Gesundheit und Soziales angeboten. Diese Profile korrespondieren mit den in Niedersachsen angebotenen Fachrichtungen des Beruflichen Gymnasiums. Sie bilden zudem einen wichtigen Baustein in der Berufsorientierung.

Berufsorientierung als Querschnittsaufgabe

In den letzten Jahren hat die Berufsorientierung einen besonderen Stellenwert in der Oberschule bekommen. Um die Schülerinnen und Schüler hinreichend auf die Berufswelt vorzubereiten, sind Aspekte der beruflichen Bildung in allen Fächern aufzunehmen. Zusätzlich gibt es vielfältige Maßnahmen zur Berufsorientierung. Dazu zählen u.a. Praxistage, Betriebs – und Sozialpraktika, Erkundungen und Kooperationen mit Betrieben. Die Zusammenarbeit mit der Berufsberatung der Arbeitsagenturen und den berufsbildenden Schulen ist dabei besonders zielführend.

Teilgebundene oder offene Ganztagsschule 

Eine Oberschule kann als teilgebundene (zweitägiges Angebot) oder als offene Ganztagsschule geführt werden. DieGeschwister-Scholl-Oberschule ist eine teilgebundene Ganztagsschule.

In der teilgebundenen Ganztagsschule sind die Schülerinnen und Schüler verpflichtet, am zweitägigen Ganztagsangebot teilzunehmen. An zwei weiteren Tagen ist die Teilnahme an den Arbeitsgemeinschaften freiwillig. Der Ganztag endet an der Geschwister-Scholl-Oberschule um 15.30 Uhr. Freitags endet der Unterricht um 13.20 Uhr.

Das Ganztagsangebot soll das intensive praxisbezogene Lernen und eine berufliche Orientierung fördern als auch ein Angebot zur sinnvollen Freizeitgestaltung sein.