18 Bad Laerer Oberschüler handeln mit Aktien

Bad Laer. Drei Monate lang wurde an der Geschwister-Scholl-Oberschule Bad Laer nach Herzenslust spekuliert, gekauft und verkauft. Manch einer hat dabei richtig Verluste gemacht. Zum Glück nicht in der Realität. Das Handeln mit Aktien und Wertpapieren im Wert von 50.000 Euro war Bestandteil des bundesweiten Börsenspiels der Volksbanken.

„Neben den fünf Schülergruppen aus Bad Laer nahmen insgesamt 200 Gruppen aus ganz Deutschland an dem Spiel teil“, berichtete Vincent Stumpe von der Volksbank, die die Organisation des Spiels und auch die Kosten übernommen hat. Das Börsenspiel bietet sowohl Auszubildenden als auch Schülern die Möglichkeit, marktwirtschaftliche Zusammenhänge spielerisch kennenzulernen und zu verstehen. Dabei werden alle Abläufe des Börsengeschäfts realitätsnah simuliert, ganz ohne Risiko.

Echte Kurse

Jeder Mitspieler bekam fiktives Vermögen in Höhe von 50.000 Euro. Die Aufgabe war, das Vermögen durch das geschickte Handeln mit Wertpapieren zu vermehren. „Dafür standen den Schülern unter anderem Aktien zur Verfügung“, sagte Stumpe. Der Kurs für die Papiere war der gleiche wie an der echten Börse.

Die Schüler bekamen nach einer Einführung in die Thematik einen Zugangscode und konnten über drei Monate nach Herzenslust kaufen und verkaufen. „Dabei werden alle Abläufe des Börsengeschäfts realitätsnah simuliert, ganz ohne Risiko“, so der Volksbankmitarbeiter. Am Ende hatten die meisten Geld verloren. „Man muss bedenken, dass sich der Dax im Spielzeitraum nach unten entwickelt hat“, so Vincent Stumpe. Einige Findige hatten trotz der Talfahrt des Aktienindex‘ ihr Vermögen vermehrt.

Lehrreich

Wirtschaftslehrerin Steffi Schrage hat nach Ablauf der Spielzeit eine Klassenarbeit über Themen rund um die Börse schreiben lassen. Darin fragte sie auch nach dem Börsenspiel und einem Fazit, das sie Schüler für sich gezogen haben. „Die meisten haben sich mit dem Handeln an der Börse wirklich kritisch auseinandergesetzt und sich auch skeptisch geäußert“, sagte sie. 80 Prozent der Jugendlichen empfanden die Teilnahme am Börsenspiel als bereichernd.

Am Montag erhielten die 15 Jungen und drei Mädchen von Vincent Stumpe ihre Zertifikate über die Teilnahme am Börsenspiel. Bundesweit gibt es ein Ranking und von Platz eins ist die Oberschule weit entfernt. „Im vergangenen Jahr erhielt eine Gruppe den siebten Platz und das ist doch schon was“, sagte Schulleiterin Stefanie Baalmann. Sie hofft, dass das Börsenspiel nächstes Jahr erneut stattfindet.

Gut für Bewerbungen

Wenn die Oberschüler des zehnten Jahrgangs durch das Börsenspiel auch keine Millionäre geworden sind, so hat es doch ein Gutes, das Zertifikat in der Hand zu halten. „bei Bewerbungen findet es Beachtung“, weiß Vincent Stumpe. Wer sich als junger Mensch in die schwierige Thematik des Handels an der Börse auseinandergesetzt hat, dem ist Anerkennung dafür vom künftigen Chef sicher.

Dokumentation des NOZ Artikels vom 14.05.2018 von Anke Schneider Text und Bild