Ober­schule Bad Laer erhält Aus­zeichnung „Umwelt­schule“

Wir doku­men­tieren den NOZ-Bericht vom 24.10.2019 Von Carolin Hlawatsch
Bad Laer. Drei besondere Tage, nämlich die „Apfel­presstage“, sorgten nun für Abwechslung im Stun­denplan der siebten Klassen der Geschwister-Scholl-Ober­schule Bad Laer.

Dass Montag bis Mittwoch ganz im Zeichen des Apfels stand liegt am Umwelt­bil­dungs­schwer­punkt der Ober­schule. Vor gut einem Jahr beschloss das Lehr­kol­legium, die Natur und deren Schutz mehr in den Fokus der Schüler zu rücken. Ver­schiedene Pro­jekte wurden seitdem durch­ge­führt wie zum Bei­spiel Wolfs-The­mentage am Lern­standort Noller Schlucht in Dissen, „Radeln fürs Klima“, Anlegen einer Streu­obst­wiese, ein Bie­nen­schutz­projekt im Schul­in­nenhof, das Ersetzen von Plastik- durch Glas­fla­schen für die Trink­was­ser­spender in der Schule oder eine AG, die Elek­tro­geräte der Bürger repariert. 

Für ihr Enga­gement wurde die Geschwister-Scholl-Ober­schule vor zwei Wochen von der nie­der­säch­si­schen Lan­deschul­be­hörde als „Umwelt­schule“ aus­ge­zeichnet. Ins­gesamt 90 Schulen aus der Region Weser-Ems, dar­unter 23 aus Stadt und Land­kreis Osna­brück, wurden mit diesem Titel geehrt, für den sich die Bil­dungs­in­sti­tu­tionen nach fünf Jahren neu beweisen und bewerben müssen. „Wir möchten bis dahin am Ball bleiben und die Schüler dazu bringen, Nach­hal­tigkeit zu leben“, sagte Kon­rektor Klaus Berdelmann.

Die Umwelt­bildung an der Ober­schule beinhalte auch die The­matik gesunde Ernährung und Erhalt der Bio­di­ver­sität. „So freuten wir uns über das Angebot Hermann Nontes, der als aus­ge­bil­deter Obst­baum­fachwart die Apfel­presstage ehren­amtlich mit den Schülern durch­führt“, berichtet Klaus Ber­delmann. Und während er erzählt huschen ein paar Schüler mit Eimern voller Äpfel an ihm vorbei in den Klas­senraum. Drinnen wird geschnippelt, sor­tiert und gepresst was das Zeug hält.

„Die Schüler arbeiten gern prak­tisch und sind mit Feu­er­eifer dabei“, bemerkt Klas­sen­leh­rerin Sarina Steffen erfreut. „Frau Steffen, möchten Sie ein Glas Saft pro­bieren? Der schmeckt viel besser und fri­scher als der im Super­markt“, rufen Lars (12) und Sheila (12) hinter der Apfel­presse hervor. Presse und Mühle wurden von Hermann Nonte mit in die Schule gebracht. Bevor sie zum Einsatz kamen, sam­melte er mit den Jugend­lichen ver­schiedene Apfel­sorten auf Streu­obst­wiesen und in Gärten in Bad Laer. 

Ihm, der vor zehn Jahren hob­by­mäßig anfing seine Obst­bäume im Garten zu ver­edeln und sich dar­aufhin immer mehr mit dem Thema alte Apfel­sorten beschäf­tigte, liegt es am Herzen, junge Leute für die alte Obst­baum­vielfalt zu begeistern, deren Erhalt zu sichern und wieder mehr Achtung vor Lebens­mitteln zu schaffen. „2500 bis 3000 alte Apfel­sorten gibt es. Die meisten jedoch kennen nur die zehn gän­gigen aus dem Super­markt“, weiß Nonte. 

Fast 100 Liter Apfelsaft pressten die Siebt­klässler aus der Maische. In der Schul­küche wurde der Saft auf 84 Grad erhitzt um ihn haltbar zu machen. In Fla­schen abge­füllt und mit eigenem Schul­label ver­sehen, wird er am vierten Dezember auf dem Weih­nachts­basar der Geschwister-Scholl-Ober­schule von den Schülern ver­kauft. Der Erlös soll der För­derung der Schule zu Gute kommen.